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Das Bild zeigt das Rathaus der Stadt Datteln.

Datteln bekommt Zuschlag als erste regionale Ombudsstelle: Land NRW fördert unabhängige Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Familien bei Konflikten im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe

Ombudsstellen sind für Kinder, Jugendliche und Familien unabhängige Anlaufstellen, wenn es Konflikte mit Behörden im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe gibt. Die Bezirksregierung Münster hat jetzt die Zusage gegeben, dass die Stadt Datteln eine erste regionale Ombudsstelle einrichtet.

„Mit einer neutralen Ombudsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Datteln können wir zeigen, dass Kinderschutz für uns nicht nur ein Wort ist, sondern dass wir vielmehr proaktiv handeln“, sagt André Dora, Bürgermeister der Stadt Datteln. „Dass das Land NRW Datteln als erste regionale Ombudsstelle ausgewählt hat, macht mich sehr stolz, weil es zeigt, dass wir mit unserem Engagement für Kinder und Jugendliche den richtigen Weg gehen.“

„Mit dem Ausbau und der Förderung der regionalen Ombudsstellen stärken wir den Kinder- und Jugendschutz in Nordrhein-Westfalen“, sagt Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul. „Ich freue mich sehr, dass die Stadt Datteln unserem Aufruf gefolgt ist und nun die landesgeförderte regionale Ombudsstelle im Regierungsbezirk Münster einrichten wird. Die Stadt Datteln konnte mit ihrer fachlichen Expertise und ihrer Erfahrung auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendhilfe überzeugen und wird künftig vor Ort junge Menschen und ihre Eltern unterstützen und begleiten. Die regionale Ombudsstelle ist eine wichtige Anlaufstelle und große Stütze für Kinder, Jugendliche und Familien.“

Eine Ombudsstelle nach § 9a SGB VIII ist eine unabhängige Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Akteure aus der Jugendhilfe. Um Menschen den Zugang zu ihren Rechten zu ermöglichen, braucht es oftmals die Möglichkeit unabhängiger Hilfe und Beratung. Das sollen Ombudsstellen gewährleisten. Ziel ist es, die Rechte und das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu fördern und sicherzustellen. Zudem sollen die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ernst genommen werden. Die Landesregierung möchte neben der Ombudschaft NRW e.V. in Wuppertal weitere regionale Ombudsstellen fördern. Datteln ist die erste regionale Ombudsstelle, die vom Land weitgehend kostendeckend gefördert. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Bürgermeister André Dora hatte eine Interessensbekundung für eine regionale Ombudsstelle an das Land NRW geschickt. Im Konzept hat der Bürgermeister deutlich gemacht, wie die Stadt Datteln sicherstellen wird, dass die Ombudsstelle unabhängig von der Leistungsgewährung des Jugendamts arbeitet und welche Strukturen geschaffen werden, um eine fachgerechte Ausübung zu garantieren.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Ombudsstelle in Datteln wird in den nächsten Monaten – möglichst noch im dritten Quartal 2025 – an den Start gehen. Ein Ort außerhalb des Rathauses wird zurzeit gesucht. Es ist vorgesehen, dass mindestens zwei Fachkräfte vor Ort sind, die von ehrenamtlichen Kräften unterstützt werden sollen.

Ratsuchende können digital, telefonisch und auch persönlich vor Ort Kontakt aufnehmen. Beratung und Unterstützung sind für die jungen Menschen und Familien unentgeltlich. Die Ombudsstelle kann unterstützten, begleiten und beraten – beispielsweise in Konflikten – um einen Leistungsbezug oder die Eingliederungshilfe oder wenn sich junge Menschen und Familien etwa durch Jugendämter, freie oder öffentliche Jugendhilfeträgern oder Einrichtungen nicht angemessen beteiligt oder beraten fühlen. Das Angebot gilt auch für Jugendliche, die stationär in einer Einrichtung untergebracht sind.

Die bereits seit über zehn Jahren bestehende Beratungs- und Beschwerdestelle Ombudschaft Jugendhilfe NRW e.V. mit Sitz in Wuppertal nimmt seit August 2024 die Funktion der überregionalen Ombudsstelle wahr. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, ombudschaftliche Strukturen in Nordrhein-Westfalen aufzubauen und zu verfestigen.