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Das Bild zeigt das Rathaus der Stadt Datteln.

Bürgermeister André Dora antwortet auf einen Leserbrief, in dem der KSD angegriffen wird

"Es sind ganz schön viele pauschale Behauptungen und Anschuldigungen, die Andreas Kuhnigk in seinem Leserbrief aufzählt. Im Fokus hat er den KSD – angeblich läuft „irgendwie nichts mehr korrekt“, seit es ihn gibt. Aber stimmt das auch? Oder ist das nur eine haltlose Übertreibung? Zumal „irgendwie“ irgendwie ein unfassbares Wort ist.

Im Sommer – vor allem wenn er regnerisch und sonnig ist wie dieses Jahr – wuchert es an allen Ecken und Enden. Selbst mit über 100 Mitarbeiter*innen kann der KSD dann nicht überall sein, denn auch Mülltonnen wollen geleert, der Recyclinghof muss besetzt sein und die Straßen müssen unterhalten werden. Das ganze Jahr über fallen Blätter, Pollen und kleine Äste auf Wege, Straßen und Spielplätze. Dazu kommt: Das Stadtgebiet von Datteln (66,08 km2) ist fast so groß ist wie das von Recklinghausen (66,5 km2) – es gibt also jeden Tag genug zu tun.

So wird die Castroper Straße, die sich durch unser schönes Datteln zieht, jede Woche von den Mitarbeiter*innen des KSD mit Kehrmaschinen gereinigt. Datteln hat 990.000 Quadratmeter Straßenflächen innerhalb und außerhalb der geschlossenen Ortschaft, 241.000 Quadratmeter Gehwege und 15.000 Quadratmeter Radwege, die regelmäßig gereinigt und in Stand gehalten werden wollen. Zum Vergleich: Ein Fußballfeld ist rund 7.000 Quadratmeter groß.

Der Beschwerdeführer beklagt sich darüber, dass es angeblich zu wenig Abfalleimer zwischen dem Parkplatz in Meckinghoven und dem Neuen Weg gibt. Ja, das kann man so sehen, wenn 250 Meter zum nächsten Abfalleimer zu weit erscheinen. Natürlich könnten wir ganz Datteln mit Abfalleimern zustellen. Ist das auch sinnvoll? Abgesehen davon, dass wir schon 429 haben, davon 44 in der Innenstadt. Mehr Abfalleimer würden bedeuten, dass mehr geleert werden müssten – dazu bräuchten wir mehr Personal. Wäre es da nicht schöner, dass wir alle einfach mehr darauf achten, dass Abfälle auch wirklich da landen, wo sie hinsollen? Dass das noch nicht überall angekommen ist, zeigt sich daran, dass die Altglas- und Altkleiderstandorte regelmäßig zugemüllt werden – und das Aufräumen übernimmt wer? Natürlich der KSD ...

Herr Kuhnigk hat außerdem herausgefunden, dass Wiesen „monatelang ungemäht“ bleiben. Wasserwirtschaftliche Flächen (z. B. Regenrückhaltebecken) dürfen erst ab August gemäht werden, um Kleintiere vor allem in der Brutzeit zu schützen. Das ist übrigens auch eine Empfehlung des Landschafts- und Naturschutzgesetzes.

Der Sommer, die Sonne und der Regen sorgen naturgemäß dafür, dass Wiesen wuchern. Wir sollten froh darüber sein, dass wir diese Bereiche haben und sie nicht immer nur im Zaum halten (was soll daran schlimm sein, wenn Bienen und andere Insekten ihren Lebensraum erobern können?). Der KSD hat aber nicht nur 49 Kinderspielplätze zu unterhalten und zu pflegen, es gibt auch 5.200 Straßenbäume, 390.000 Quadratmeter Rasen- und Wiesenfläche. Dazu kommen 150.000 Quadratmeter ökologische Ausgleichsfläche und 160.000 Quadratmeter Fläche mit Sträuchern und Hecken. 

Wir haben uns auch den Gehweg angeschaut, der angeblich zugewuchert sein soll und haben zwei Grasbüschel an einem Poller gefunden. Wege sollten selbstverständlich zugänglich sein – und darum kümmert sich der KSD mit seinen Mitarbeiter*innen, wie auch um die 120.000 Quadratmeter Versickerungsmulden. Die 5.817 Gullys in Datteln, die angeblich vor Dreck überlaufen, werden regelmäßig kontrolliert, damit sie eben nicht dichtmachen. Dass mal einer dabei ist, der zugemüllt ist, kann natürlich passieren.

Kurz zur Beleuchtung, die ich Herrn Kuhnigk angeblich für den Sportpark Süd versprochen haben soll: Ich mache grundsätzlich keine Versprechungen, die ich nicht einhalten kann. Das betroffene Gebiet gehört zum Bebauungsplan 22, der noch überplant werden soll. Außerdem gehört es zum Nah- und Mobilitätskonzept für die Fahrrad-Fußgängerverbindung Nord/Süd-Variante. Da mal eben 45.000 Euro zu investieren, ohne die Planung abzuwarten, wäre sicherlich eine Art Schildbürgerstreich.

„Ist das die Aufgabe der Bürger?“, fragt Herr Kuhnigk, wenn es um Meldungen an den KSD geht. Aus meiner Sicht ist das die falsche Frage. Wir sollten alle zusammenarbeiten, wenn es um unsere Stadt geht. Wir haben den Mängelmelder auf unserer Internetseite eingeführt, damit die Bürger*innen uns über mögliche Missstände informieren können. Denn: Selbstverständlich können wir nicht überall sein und wir können auch nicht alles sehen. Mithilfe des Mängelmelder sind wir aber in der Lage, alles schnell abzuarbeiten und ein Feedback zu geben – zum Wohle der Stadt.

Interessant ist auch, dass Herr Kuhnigk vermeintliche „Vetternwirtschaft“ daran festmacht, dass um das Rathaus herum „alles hübsch“ ist. Ein gepflegtes Rathausumfeld kommt (hoffentlich) nicht nur bei den Bürger*innen gut an, sondern auch bei Gästen, die das Rathaus, das Rathausfest im Licht oder das Open-Air-Mondscheinkino in unserer schönen Stadt besuchen.

Der Leserbrief erweckt den Eindruck, als wollte Herr Kuhnigk seinen Frust loswerden. Dafür stehe ich gerne zur Verfügung. Aber ich lasse nicht zu, dass die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zu denen natürlich auch das Personal des KSD gehört – in einem schlechten Licht dargestellt werden. Denn der KSD macht gute Arbeit und sorgt dafür, dass Datteln funktioniert und eine schöne Stadt bleibt."

Die Antwort bezieht sich auf einen Leserbrief von Andreas Kuhnigk, der am 30. August 2024 in der Dattelner Morgenpost erschienen ist. Leider können wir den Leserbrief aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen.