4.4.2019 - Im Fokus des 4. Innovationskreises bei dem Unternehmen sentenso GmbH standen der Netzausbau, Cloud-Lösungen und Strahltechnik.
Glasfaserausbau und mobile Netze
Die Breitbandkoordinatoren Emscher-Lippe stehen den Unternehmen als hauptamtliche Ansprechpartner für den Netzausbau zur Verfügung. Im Innovationskreis stellten sich Jonas Kochinke und Jan Schrader den engagierten Nachfragen und Forderungen der anwesenden Unternehmen nach einem schnellen und möglichst flächendeckenden Netzausbau.
Die Breitbandkoordinatoren erläuterten, dass 60 Prozent der Gewerbegebiete bis 2020 mit einem Glasfaseranschluss versorgt werden. Der Glasfaserausbau durch die Telekom startet noch im April 2019 im Kreis Recklinghausen.
Die Unternehmen betonten, dass sie für ihre Planungssicherheit Informationen darüber benötigen, wann der Glasfaseranschluss konkret verfügbar sein wird. Die standortscharfe Ausbauplanung für die Stadt Datteln ist nun auf der Seite des Kreises Recklinghausen einsehbar. Der Zeitplan für die Ausbauplanung wird zurzeit noch von der Telekom erstellt und wird in zwei bis drei Wochen ebenfalls auf der Homepage des Kreises Recklinghausen veröffentlicht.
Zusätzlich zum Glasfaserausbau ist ein leistungsfähiges mobiles Internet erforderlich, um Maschinen, Computer und Fahrzeuge überall miteinander verknüpfen zu können. Für diese mobile Infrastruktur sollen ab 2020 5G-Netze genutzt werden. Zurzeit werden für den 5G-Netzausbau von der Bundesnetzagentur die Frequenzbereiche versteigert.
Die Ausbauplanung wird nach Einschätzung der Breitbandexperten in den Zentren beginnen. In der Emscher-Lippe-Region ist Gelsenkirchen digitale Modellkommune, so dass zu erwarten ist, dass die Technologie dort als erstes zur Verfügung stehen wird und sich von dort aus in die umliegenden Kommunen ausbreiten wird. Je schneller der Netzausbau jedoch in der Fläche erfolgt, umso eher sind Unternehmen auch in Datteln in der Lage, die neue Infrastruktur für darauf aufbauende Innovationen zu nutzen.
Neben den neu entstehenden Anwendungen des 5G-Netzes stehen Unternehmen, die bereits heute auf eine IoT-Netzinfrastruktur zurückgreifen möchten, das Narrowband-IoT mehrerer Telekommunikationsanbieter zur Verfügung. Alternativ zu dieser lizenzierten IoT-Verbindung gibt es in einigen Städten auch bereits drahtlose Netzwerke wie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network), die auf lizenzfreien Bändern arbeiten. Die Wirtschaftsförderung wird in Gesprächen mit Netzanbietern sondieren, ob solche Lösungen auch in Datteln angeboten werden könnten.
Cloud-Lösungen für die datensichere digitale Buchhaltung
Innovative Cloud-Lösungen, bei der Daten in streng geschützten deutschen Rechenzentren ausgelagert werden, sind die Kernkompetenz des Dattelner Unternehmen ckn Computer GmbH & Co. KG. Ihr Geschäftsführer Stefan Koch-Niehus erläuterte im Innovationskreis, dass IT-Netze täglichen Angriffen von außen ausgesetzt sind und das Thema IT-Sicherheit daher für jedes Unternehmen ein Thema sein sollte.
Mit mehr als 50 Mitarbeitern an drei Standorten bietet er insbesondere Cloud-Lösungen für den Steuer- und Rechtsberatende Berufe an. Allerdings wird die Cloud by DATEV auch für Mandanten und Unternehmen mit deren Umgebungen bereitgestellt. Im Rahmen der Digitalisierung ist die Firma ckn Computer GmbH & Co. KG sehr stark im Thema der digitalen Buchhaltung und Automatisierung im Markt unterwegs. Als besondere Dienstleistung verfügt die Firma ckn über eine Erreichbarkeit von 24 Stunden am Tag - und das an sieben Tagen in der Woche für ihre Cloud-Kunden.
Strahltechnik für eine längere Lebensdauer von Bauteilen
Zum Abschluss des Innovationskreises stellte Innovationskreis-Gastgeber Volker Schneidau sein Unternehmen vor. Er startete 2007 in Datteln mit der Gründung des Ingenieurbüros strahlportal und gründete 2009 die sentenso GmbH für das Prozessmanagement beim Strahlen und Kugelstrahlen. Das Unternehmen beschäftigt heute 8 Mitarbeiter und zählt Unternehmen wie zum Beispiel Volkswagen, Bosch und Lufthansa zu seinen Kunden.
Im Innovationskreis erläuterte er den Unternehmen, dass durch Kugelstrahlen die Lebensdauer von Bauteilen zum Teil bis zum Faktor 20 erhöht werden kann. Außerdem ermöglicht die Technik kleinere und leichtere Bauteile, so dass Ressourcen effizienter eingesetzt werden können.
Er demonstrierte, wie man in einem Röntgendiffraktometer zunächst die mechanische Spannung der Oberfläche eines unbehandelten Metallbauteils misst. Danach wurde das Bauteil mit Kugeln bestrahlt. Die abschließende Messung zeigte, dass die Druckspannung nach dem Strahlen deutlich zugenommen hatte – eine wesentliche Voraussetzung zur gewünschten Erhöhung der Dauerfestigkeit.
Ansprechpartnerin für den Innovationskreis: Dr. Petra Bergmann, 02363/107-322.