Weihnachts- und Neujahrsgrüße von Bürgermeister André Dora
Liebe Dattelnerinnen, liebe Dattelner,
in diesem Jahr haben wir 875 Jahre Datteln gefeiert – mit vielen Veranstaltungen, die vor allem auch von Dattelner Vereinen und anderen Organisationen durchgeführt worden waren. All den Menschen, die sich eingebracht haben, danke ich für ihr großes Engagement. Denn sie haben gezeigt, dass Datteln was kann. Feiern sowieso. Der Auftakt am Tigg war schon ein echtes Highlight – wie auch das Moonlight Wedding im Rathaus. Manches Jubiläum würde ich am liebsten jedes Jahr feiern. Geht aber leider nicht.
Wussten Sie eigentlich, wie gut die Lutherkirche klingen kann? Die Antwort möchte ich Ihnen nicht schuldig bleiben: Die Akustik in der Lutherkirche ist prächtig und vom allerschönsten, wenn dort The Royal Squeeze Box, Tenor Ricardo Marinello zusammen mit dem Rock- und Popchor Vocals der Musikschule singen. Zum 25. Geburtstag des Kulturbüros war das ein sehr schönes Erlebnis. Etwas, das ich jedem Dattelner, jeder Dattelnerin gönne.
Im September wird es die erste Veranstaltung in der komplett sanierten Stadthalle geben. Und darauf freue ich mich sehr. Weil sie nach gut drei Jahren endlich wieder genutzt werden kann. Ich bin einfach neugierig darauf, wie die Halle klingen wird. Wenn alles gut geht, wird das Kabarett-Trio STORNO am 28. September 2023 auf der Bühne in unserer neuen Stadthalle auftreten. Warten wir es ab. Ich kann es kaum erwarten.
Überhaupt Veranstaltungen: Was gab es dieses Jahr noch? Ein wunderbares Rathausfest im Licht, mit vielen guten Bands und Musiker*innen, mit gut gelaunten Dattelner*innen, die dieses Fest schon liebgewonnen haben – zumindest scheint es so. Dann das Mondscheinkino mit einer prall gefüllten Rathauswiese. Vom Lichtspiel ging es zum Spiel mit Licht bei „Datteln im Licht“, das all denen einiges abverlangt hat, die sich erst noch an die kältere Jahreszeit gewöhnen mussten. Aber schön wars.
Mit dem Förderprogramm Innenstadt haben wir es geschafft, drei Ladenlokale und eine Gaststätte wieder zu beleben: So gibt es wieder Leben im Gasthaus Möcklinghoff, Irina Riekötter ist mit ihrem Fotostudio in die ehemaligen Räume der Parfümerie Pieper eingezogen und neben dem Bücherwurm gibt es jetzt Tante Meckis Klamottenkiste. Auch das Café Fischer hat eine Nachfolgerin gefunden. Franziska Schnetger hat das Café übernommen und scheint sich nicht nur gut eingelebt, sondern die Dattelnerinnen und Dattelner schon in ihr Herz geschlossen zu haben. Ich wünsche mir sehr, dass das so bleiben wird. Dass wir unsere Dattelner Geschäfte nicht nur zu schätzen wissen, sondern dass wir dort auch einkaufen und so unseren Einzelhandel vor Ort unterstützen.
Zurecht hat das DRLG mit seiner Unterschriftenaktion darauf hingewiesen, dass wir das Stadtbad zum Schwimmen brauchen. Damit unsere Kinder schwimmen lernen können. Das ist wichtig. Wir haben vier Kanäle in dieser Stadt und noch den ein oder anderen Fluss, Bach oder Teich. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr wieder mit dem Betrieb starten können. Ja, ich weiß, das ist lange. Doch Material- und Personalmangel ist in vielen Bereichen und Branchen ein großes Hemmnis. Dazu kam die komplizierte Ursachensuche. Über das Licht am Tunnel freue ich mich sehr.
Während wir uns auf Weihnachten vorbereiten, hoffe ich, dass die Menschen in der Ukraine wenigstens in den kommenden Tagen – und hoffentlich auch über Weihnachten und Neujahr hinaus – von den widerwärtigen Bomben- und Raketenangriffen von Russlands Putin verschont bleiben. Dieser Krieg dient nur dem Ego eines Mannes, der damit unzählige Menschen in den Tod treibt – sogar seine eigenen Landsleute.
Ich kann es so gut verstehen, dass sich Menschen auf den langen Weg nach Deutschland machen, um diesem Krieg zu entfliehen. Aktuell leben 229 Ukrainer*innen in städtischen Einrichtungen. Und in Privatunterkünften sind weitere 173 Ukrainer*innen untergebracht. Am ehemaligen Ostring-Stadion wurde am Montag das erste von drei Modulen für die Geflüchteten-Unterkunft geliefert – bis Ende Januar soll dieses Modul bewohnbar sein. Derweil sind Geflüchtete in der Sporthalle am Stadtbad untergebracht. Und bald ist die Notunterunterkunft an der Gustav-Adolf-Schule fertig. Auch für uns als Stadt ist das ein gewaltiger Kraftakt – für die Mitarbeiter*innen sowieso, die sich tagtäglich um die Sorgen und Bedürfnisse der Geflüchteten kümmern. Aber auch für den städtischen Haushalt. Dabei ist mir aber wichtig, dass wir das gerne tun. Weil wir anderen Menschen helfen müssen, die schuldlos in eine absolute Notlage gekommen sind. Krieg ist eine schreckliche Notlage.
Auch wenn Weihnachten nicht jedermanns oder jederfraus Ding ist, sollte oder könnte es doch eine Zeit sein, in der wir zur Ruhe finden, uns besinnen, auf andere Gedanken kommen. Deshalb möchte ich Covid an dieser Stelle nicht thematisieren – gleichwohl sind es wieder diejenigen in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, die aktuell eine Welle der Atemwegserkrankungen zu spüren bekommen. Ich denke da an die unzähligen Pfleger*innen in den Krankenhäusern, und an die Ärzt*innen, die ohnehin über Weihnachten und Silvester im Dienst sind. Dazu kommen Polizist*innen, Feuerwehrleute, Rettungskräfte, Mitarbeiter*innen im Ordnungsdienst, die bei (fast) jedem Wetter vor die Tür müssen. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger Dank dafür, dass sie das tun, was sie tun, während viele andere Menschen mit der Familie feiern. Das ist absolut anerkennenswert.
Große Wertschätzung haben aber auch all die Menschen verdient, die sich ehrenamtlich engagieren und die wir einmal jährlich mit dem Ehrenamtspreis auszeichnen. Diese Mitmenschlichkeit ist wichtig. Ohne das bürgerschaftliche Engagement geht es nicht. Auch in Datteln nicht.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, ich wünsche Ihnen allen schöne Weihnachten und ein glückliches und gutes neues Jahr 2023. Bleiben Sie gesund – und (mit-)menschlich.
Ihr
André Dora