Image
Das Bild zeigt das Rathaus der Stadt Datteln.

Test zeigt: Ventilatoren in Klassenräumen auch aus Klimaschutzgründen keine Option

22.11.2022 - Im Frühjahr hat die Stadtverwaltung in zwei Klassenräumen der Böckenheckschule Ventilatoren getetest, die den Luftaustausch zu Corona-Zeiten optimieren sollen. Ergebnis des Tests: Liefen die Ventilatoren auf kleiner Stufe, schlug der CO2-Warner an, wurden die Ventilatoren auf einer höheren Stufe betrieben, so dass der CO2-Wert im grünen Bereich war, gaben die Ventilatoren erhebliche Geräusche ab. Hinzu kommt, dass die Ventilatoren keine Wärmerückgewinnung ermöglichen, die aber laut Gebäudeenergiegesetz und aus Klimaschutzgründen erforderlich wäre.

Die Funktionsweise der Ventilatoren: Ein Fenster wird auf Kipp gestellt. Durch den Ventilator soll der Luftaustausch beschleunigt werden, um zu vermeiden, dass Fenster dauerhaft geöffnet sind. Zusätzlich sind CO2-Warner wie in allen Klassenräumen vorhanden.

Bei diesem Ventilatoren-Kippfensterversuch handelt es sich um eine unkontrollierte Lüftung, die nicht mit dem Gebäudeenergiegesetz vereinbar ist. Da die Fenster in der Böckenheckschule in den Sommerferien erneuert wurden, wurden die Ventilatoren mit ausgebaut.

Dezentrale Lüftungsgeräte als Lösung

Die Stadtverwaltung hat Förderanträge für so genannte dezentrale Lüftungsgeräte gestellt, die die Luft auch filtern. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm für die Installation von Lüftungsanlagen in Einrichtungen für Kinder unter 12 Jahren. Die Förderbescheide liegen vor.

Der Vorteil: Diese dezentralen Anlagen tauschen Luft nicht nur aus, sondern verfügen auch über Wärmerückgewinnungseinheiten.

Da die Stadt Datteln angehalten ist, Energie einzusparen und ein gültiges städtisches Klimaschutzkonzept hat, sieht die Stadtverwaltung diese Geräte als eine nachhaltige Lösung zur Verbesserung der Luftqualität in den Klassenräumen an – und zwar über die Pandemie hinaus.

Die Hersteller für diese Lüftungsanlagen geben mittlerweile Lieferzeiten ab 32 Wochen an. Außerdem bestand zunächst Unsicherheit, ob Handwerksbetriebe für den Einbau zur Verfügung stehen. Inzwischen ist es der Stadtverwaltung gelungen, einen Lieferanten zu finden, der 40 bis 45 Geräte liefern kann.

Ziel ist es, die Klassen 1 bis 3 mit dezentralen Lüftungsgeräten auszustatten. Die Maßnahme soll bis Ende März 2023 umgesetzt werden. 

Sollte der Förderzeitraum doch noch verlängert werden, wird geprüft, inwieweit weitere Räume berücksichtigt werden können.