Erinnerung an die Pogromnacht von 1938: Gedenkstunde am 9.11. im Dorfschultenhof – Bürger*innen setzen vorher Zeichen für Frieden und Völkerverständigung am ehemaligen Synagogenstandort
Anlässlich der entsetzlichen Taten der Pogromnacht von 1938 lädt Bürgermeister André Dora alle Bürger*innen zu einer Gedenkstunde ein, die am Sonntag, 9. November 2025, um 16 Uhr im Dorfschultenhof beginnt. Bereits um 15 Uhr sind alle Bürger*innen eingeladen, am ehemaligen Standort der alten Synagoge (Marktstraße/Türkenort) ein öffentliches Zeichen für Frieden und Völkerverständigung zu setzen.
Zu Beginn der Gedenkveranstaltung im Dorfschultenhof wird André Dora seine Gedanken zur Pogromnacht vortragen. Gerda E. H. Koch, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e. V., eröffnet danach die Wanderausstellung „Jüdisches Leben im Vest Recklinghausen“, die bis zu den Weihnachtsferien im Dorfschultenhof zu sehen ist. Anschließend werfen Schüler*innen des Comenius-Gymnasiums ihren eigenen jungen Blickwinkel auf den Holocaust – umrahmt von musikalischen Beiträgen.
Das Gedenken ist eine gemeinsame Veranstaltung von: Comenius-Gymnasium Datteln, Evangelische Kirchengemeinde Datteln, Katholische Kirchen in Datteln, Plattdeutscher Sprach- und Heimatverein Datteln 1922 und der Stadt Datteln.
Auch wenn in Datteln die Synagoge nicht brannte und die Gräueltaten erst einen Tag später begannen: Das schmälert nicht die ungeheuerliche Wucht dieses Tiefpunkts der deutschen Geschichte. Der 9. November 1938 bildete den Auftakt zum Holocaust in Deutschland. Jüdinnen und Juden sollten spüren, dass sie nicht mehr erwünscht waren. Ihre Geschäfte wurden geplündert, ihre Gotteshäuser wurden in Brand gesetzt, Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet, deportiert und getötet. Wer Mittel und Wege fand, verließ das Land noch rechtzeitig vor dem folgenschwersten Völkermord der Menschheit, dem sechs Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer fielen.