„Abwurf von Atombomben in Nagasaki und Hiroshima sollte immer noch Warnung genug sein“ - Flaggentag der Mayors for Peace 8. Juli am Dattelner Rathaus
Vor 80 Jahren mussten die Menschen in Hiroshima und Nagasaki das unbeschreibliche Grauen eines Atombombenabwurfes durchleben. Seither warnen die Überlebenden dieser Katastrophe vor den Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. Seit 2018 ist die Stadt Datteln Mitglied der Organisation Mayors for Peace und genau so lange hisst Bürgermeister André Dora jedes Jahr zum 8. Juli die „Mayors for Peace“-Flagge als klares Bekenntnis zu nuklearer Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit.
„Angesichts der verheerenden Folgen, die Atomwaffen anrichten, müsste die Menschheit viel wachsamer sein und sich viel mehr gegen diese schrecklichen Kampfmittel positionieren“, sagt Bürgermeister André Dora. „Auch wenn es schon 80 Jahre her ist, sollte der Abwurf der Atombomben in Horishima und Nagasaki uns immer noch Warnung genug sein. Als Mayors for Peace fühlen wir uns der Mahnung der Überlebenden verpflichtet: Nie wieder dürfen diese grausamen Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen. Atomwaffen bedrohen unsere Sicherheit. Es darf kein neues nukleares Wettrüsten geben.“
Expert*innen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI gehen aktuell von weltweit rund 12.241 Atomsprengköpfen aus. Fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale, besonders schnell wächst das chinesische Atomwaffenarsenal. Zudem läuft der New START-Vertrag Anfang des kommenden Jahres aus, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt. Bemühungen, diesen zu verlängern oder zu ersetzen, sind augenscheinlich nicht in Sicht. Es droht ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf.
Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter rund 900 Städte in Deutschland. Mehr als 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.