14.2.2019 - Schnelle und sichere Internetverbindungen sind von zukunftsweisender Bedeutung und bieten eine Perspektive im ländlichen Raum – als Investition in die Wohn- und Mietimmobilie, für die Landwirtschaft, aber auch die Einrichtung von Heim- und Telearbeitsplätzen. Mit Bundesfördermitteln wird in Teilen Dattelns noch in diesem Jahr der Ausbau eines Glasfasernetzes beginnen. Bis 28. Februar können Dattelner Bürgerinnen und Bürger ihr Interesse an diesem Verfahren bekunden.
Alle, die nicht von dem Förderprogramm profitieren, sollen nicht abgehängt werden. Daher haben die Dattelner Wirtschaftsförderung und der Landwirtschaftliche Ortsverein Datteln mit der Firma Muenet GmbH ein Unternehmen gefunden, das den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau anstrebt. Bei einem Informationsabends am 7. Februar 2019 im Landgasthaus Lippehof in Ahsen hat Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels den rund 100 Interessierten die Ausbaupläne für den so genannten FTTH-Ausbau vorgestellt. Bei diesem Verfahren wird das Glasfaserkabel bis ins Haus verlegt."
Je länger die Kupferkabel, um so weniger Bandbreite"
Dass es mit dem schnellen Internet im Außenbereich nicht funktioniert, hat einen technisch-physikalischen Grund. „Je länger die Kupferkabel werden, desto weniger Bandbreite kommt beim Verbraucher an“, erklärte Jan Schrader, einer der Breitbandkoordinatoren des Kreises Recklinghausen. Mit zunehmender Distanz zwischen Verteilerkasten und Hausanschluss lasse die Leistung nach. Um hohe Bandbreiten auch im Außenbereich zu erhalten, müssten Glasfaserleitungen verlegt werden.
Das zu erschließende Gebiet wird in Polygone eingeteilt
Den Ausbau könnte die Firma Muenet übernehmen. Deren Konzept sieht vor, dass der zu erschließende Außenbereich in Zusammenarbeit mit der Kommune, dem Landwirtschaftlichen Ortsverein und Anwohnern in sogenannte Polygone aufgeteilt wird, in denen jeweils etwa 40 Haushalte liegen. In Frage käme das für über 200 Adressen, die nicht im Gebiet des Bundesförderantrages liegen.
70 Prozent der Haushalte müssen Vertrag abschließen
So genannte Multiplikatoren werben für das Projekt und versuchen möglichst viele Anwohner zur Teilnahme zu bewegen. Mindestens 70 Prozent der Haushalte müssen einen Vertrag abschließen, damit ein Glasfaserausbau zustande kommt. Ist dies der Fall, wird gemeinsam mit den Anwohnern, die über die entsprechende Ortskenntnisse verfügen, der Trassenverlauf geplant. Hindernisse wie Gräben, Bäche oder Wälder seien nach Angaben von Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels kein Problem.
Spezialisierter Lohnunternehmer verlegt die Glasfaserkabel
Prinzipiell sei es möglich, die Glasfaserkabel selbst zu verlegen. Aufgrund der Erfahrungen mit Projekten im Münster- und Sauerland – die Muenet versorgt mittlerweile rund 7.500 Haushalte mit schnellem Internet – wird empfohlen, für den Großteil der Arbeiten einen spezialisierten Lohnunternehmer zu beauftragen, der über einen speziellen Fuhrpark verfügt, so dass die Kabel auch bei ungünstigen Bodenverhältnissen problemlos verlegt werden.
Kostenverteilung nach dem Solidaritätsprinzip
Die Kostenverteilung erfolgt nach dem Solidaritätsprinzip, das heißt, sie sind für jeden Beteiligten gleich, unabhängig davon, wie lang die Strecke der zu verlegenden Glasfaserverlegung ist. Die Einmalkosten für den Anschluss belaufen sich nach Auskunft von Patrick Nettels auf 750 bis 1.400 Euro. Hinzu kommen die Verlegarbeiten, so dass mit Gesamtkosten von voraussichtlich unter 2.000 Euro gerechnet werden kann. „Das Gebiet ist relativ dicht besiedelt und hat daher kurze Distanzen zu den Häusern. Das führt zu geringeren Material- und Tiefbaukosten“, sagt Patrick Nettels.
Verschiedene Tarife
Es schließt sich ein Vertrag über 24 Monate Laufzeit über einen Internetanschluss an. Zwei Tarife für Privatanwender sowie Business-Tarife werden angeboten. Anschließend handelt es sich um ein so genanntes Open-Access-fähiges Netz, dann können auch andere Anbieter ihre Produkte über das Glasfasernetz anbieten.
Bei bestehenden Altverträgen könnte die Aktivierung des gelegten Anschlusses zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so dass eine Doppelzahlung vermieden werden kann.
Insgesamt bietet die Firma Muenet mit ihrem Konzept eine auf Vertrauen und Solidarität basierte Möglichkeit, mit leistungsstarker Glasfaser-Technologie maximale Internetgeschwindigkeiten in Außengebieten zu erreichen.
Interessenbekundungsverfahren
Vor der Interessensbekundung sollten Sie sich bei den Breitbandkoordinatoren des Kreises Recklinghausen erkundigen, ob Sie eventuell in den Genuss des geförderten Glasfaserausbaus kommen:
Breitbandkoordination Recklinghausen
WIN Emscher-Lippe GmbH
Tel.: 02366/583 875-0
E-Mail: emscher-lippe@breitbandkoordination.de
Bis Donnerstag, 28. Februar 2019, nimmt der Breitbandbeauftragte der Stadt Datteln, Stefan Huxel, Interessensbekundungen per E-Mail entgegen: stefan.huxel@stadt-datteln.de.
Wenn Sie sich für den Glasfaserausbau mit Muenet interessieren, geben Sie bitte Ihre Adresse, die Anzahl der Wohneinheiten bzw. der gewünschten Anschlüsse sowie Ihre Telefonnummer an. Ihre Fragen beantwortet Stefan Huxel auch telefonisch unter Tel. 02363/107-295.
Sollte die Anzahl der Interessensbekundungen ausreichen, wird zeitnah zu einem nächsten Koordinierungstermin geladen.