5.3.2018 - „Das FabLab Münster ist eine Hightech-Werkstatt, in der jeder offenen Zugang zu digitalen Werkzeugen hat“ - damit wirbt das FabLab auf seiner Webseite. Jeder kann dort Maschinen wie 3D-Drucker, Lasercutter, Virtual Reality, CNC-Fräsen, Elektronik etc. nutzen, um seine eigenen Projekte und Ideen zu realisieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in Workshops neue Technologien - wie zum Beispiel den 3D-Druck - kennen zu lernen.
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Das klingt spannend für alle, die Interesse an neuen Technologien haben und neue Geschäftsmodellen austesten möchten. Eine gute Möglichkeit, das FabLab und den 3D-Druck kennenzulernen ist es, den dreistündigen 3D-Druck-Workshop zu besuchen.
Das habe ich gemacht.
Tickets kann man unkompliziert über das Internet buchen. Zu dem Workshop sollte ich ein Notebook mitbringen und die 3D-Druck-Software vorab installieren. Auch das war schnell gemacht. Weitere Vorbereitungen oder Vorkenntnisse waren nicht erforderlich.
Im FabLab wurden alle sieben Kursteilnehmer gebeten, an einem großen Tisch Platz zu nehmen, auf dem vier 3D-Drucker standen. Nach einem kurzen Kennenlernen hat uns Workshopleiter Matthias Ruhe unterstützt von FabLab-Manager Konrad Schneidenbach in einem spannenden Vortrag die große Bandbreite der 3D-Druckmaterialien (Kunststoffe, Metalle, Papier, Gibs, Beton, Lebensmittel etc.) aufgezeigt und die verschiedenen Druckverfahren erläutert.
3D-Druck hat bestechende Vorteile
Deutlich wurde, dass der 3D-Druck gegenüber herkömmlichen Produktionsverfahren einige bestechende Vorteile hat. Dazu gehören die Geometriefreiheit, Materialeinsparungen, eine hohe Produktionsgeschwindigkeit und die Individualisierung der Produkte. Besonders interessant ist 3D-Druck, wenn man Ersatzteile und Prototypen herstellen möchte.
Nach der Theorie ging es um das Kennenlernen der 3D-Druck-Software – vom Einfügen eines CAD-Modells, der optimalen Positionierung des Modells für den Druck und der Steuerung des Druckprozesses.
Ich habe die Grundzüge des Programmhandlings kennen gelernt und eingeübt – das sollte man nach dem Workshop an Praxisbeispielen natürlich vertiefen. Die sehr viel komplexere CAD-Konstruktion war selbstverständlich nicht Gegenstand des Workshops.
Anschließend wurden wir mit den 3D-Druckern vertraut gemacht. Gedruckt wird im FabLab-Kurs mit PLA. Das ist ein Bio-Kunststoff, den es in unterschiedlichen Farben gibt. Zum Kennenlernen des Druckers gehört das Vorbereiten, Einsetzen und Ausrichten der Druckplatte, das Wechseln des Filaments (die Rolle mit dem Kunststoffband) und natürlich das Trouble-Shooting, wenn einmal etwas nicht funktioniert. Gedruckt haben wir einen Einkaufschip mit Logo. Das dauerte etwa 10 Minuten. Bei größeren, aufwendigeren Objekten kann der von der Software vorab ermittelte Druckprozess durchaus mehrere Stunden betragen.
Zum Abschluss haben alle Teilnehmer einen 3D-Druck-Führerschein erhalten, der es ermöglicht, die 3D-Drucker des FabLabs nun selbstständig an den OpenLabDays zu nutzen.
Mein Fazit: Das FabLab ist eine spannende, unkomplizierte Möglichkeit für Unternehmen und Start-ups, die 3D-Druck-Technologie kennen zu lernen und auszuprobieren.
FabLab Münster
Das FabLab Münster gehört zum Digital Hub münsterLAND, einem Projekt des gemeinnützigen Vereins münsterLAND.digital e.V., und ist damit eines von sechs vernetzten Innovationszentren in NRW zur Förderung der digitalen Transformation.