"Zeigen, wie brutal Krieg ist": Mahnmal am Comenius-Gymnasium wieder für alle sichtbar
Ein Teil des Comenius-Gymnasium ist selbst ein geschütztes Baudenkmal. Es beherbergt aber auch ein in der Öffentlichkeit kaum bekanntes Mahnmal, das an die Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnert. Dieses Mahnmal rückte jetzt mit einer kleinen Feierstunde, die der Schulchor ComMelody musikalisch begleitete, wieder ins öffentliche Gedächtnis zurück, nachdem es im Rahmen einer Baumaßnahme restauriert worden war.
Bürgermeister André Dora hob anlässlich der Wiedereröffnung hervor, wie wichtig ein derartiges Mahnmal ist. „Es soll nicht zeigen, Krieg ist super, Krieg ist toll, und wir heroisieren alles, sondern es soll zeigen, wie brutal das ist.“ Weiter führte Dora aus, dass es heute eine wichtige Aufgabe sei dafür zu sorgen, dass so etwas nie, nie wieder passiert.“ Dabei richtete er sich auch an die Schüler*innen des anwesenden Geschichtsleistungskurses.
Erinnerung an Gefallene und Vermisste wachhalten
Das Mahnmal erinnert an die Lehrer*innen und Schüler*innen des damaligen Gymnasiums, die im Ersten und Zweiten Weltkriege gefallen sind. Es soll die Erinnerung an diese Menschen bei denen wachhalten und sichtbar werden lassen, die nach ihnen im Raum und im Geist unseres Gymnasiums lehren und lernen.
Glasfenster zeigt Namen getöteter Soldaten
Das Glasfenster musste kürzlich entfernt werden, als umfangreiche Renovierungsarbeiten im Gebäude anstanden. Die Stadt Datteln wollte es erhalten und hat es nach Gesprächen mit der Schulleitung restaurieren und wiederherstellen lassen. In das Glasfenster zum Schulhof sind die Namen der Lehrer*innen und Schüler*innen eingelassen, die unmittelbar aus der Schule in den Krieg ziehen mussten und als Soldaten getötet wurden.
„Für unsere deportierten und geflüchteten Verfolgten des Nazi-Terrors gibt es in Datteln und anderswo in den Boden eingelassene Stolpersteine: Das Glasfenster mit den Namen ist unsere Stolperwand“, sagte Initiator Heinz-Rüdiger Tenbergen, der sich bei der Vorstellung des Mahnmals überwältigt zeigte von der gemeinsamen Anstrengung mit der der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, das Comenius-Gymnasium und das Immobilienmanagement der Stadt Datteln an einem Strang gezogen haben, um diese Projekt umzusetzen und es im Rahmen einer würdigen Veranstaltung der Öffentlichkeit zu präsentieren.