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Im Vordergrund Bürgermeister André Dora, hinter Delegationen mehrerer Vereine - unter anderem der Schützenvereine, des THW, der Feuerwehr und der Reservistenkameradschaft Datteln am Ehrenmal

Volkstrauertag: "Krieg ist ein archaisches und äußerst brutales Instrument zur Durchsetzung von Interessen – und zutiefst undemokratisch"

„Frieden ist nicht einfach da. Wir müssen etwas tun, damit wir in Frieden leben können“, brachte es Bürgermeister André Dora in seiner Rede zum Volkstrauertag auf den Punkt. Weit mehr als 100 Teilnehmer*innen waren am Sonntag zum Ehrenmal gekommen – etliche mehr als sonst.
Mit dem Volkstrauertag setzt die Stadt Datteln eine langjährige und wichtige Tradition fort: all derer zu gedenken, die im Ersten und im Zweiten Weltkrieg gefallen und als Zivilbürger*innen getötet worden sind.

Der Krieg sei ein archaisches und äußerst brutales Instrument zur Durchsetzung von Interessen – und „zutiefst undemokratisch“, sagte Dora. „Er gefährdet die Demokratie. Und ist sie erst geschwächt, sind Kriege umso wahrscheinlicher.“ Er wies darauf hin, dass man sich in einer Demokratie mit Andersdenkenden arrangieren muss – und das auf friedliche Weise. „Die Demokratie ist nicht vom Himmel gefallen, sondern vielmehr hart erarbeitet worden, und wenn wir sie nicht hegen und pflegen und sie mit Leben füllen, wird sie uns irgendwann verlassen.“

André Dora erwähnte auch die aktuellen Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine und den Israel-Hamas-Konflikt, wo bereits viele Menschen gestorben sind. Der Krieg kennt keine glücklichen Gewinner*innen. Kriege sind nicht harmlos, Mit jedem Krieg gehen Tod, Trauer, Leid, Angst und Schmerz einher.

„Im Krieg zu leben, hieß ständig mit dem Tod konfrontiert zu werden. Auch wenn in den Zeitungen darüber nichts zu finden ist, so steckte doch die Angst tief drin in den Menschen, dass der eigene Mann, der eigene Sohn bzw. Bruder nicht mehr nach Hause kommen könnte“, zitiert André Dora aus dem Heft on Theodor Beckmann „Vor 100 Jahren war in Europa Krieg. Impressionen aus dem vom Ersten Weltkrieg gezeichneten Datteln“

An der Veranstaltung zum Volkstrauertag haben sich auch zwei Ensembles der Musikschule beteiligt: Das Blasorchester BOA spielte „Heilig“ von Franz Schubert und den Choral „Oh Haupt, voll Blut und Wunden“. Der Echo-Chor intonierte „Die Rose“ von Manfred Bühler „Wo ich auch stehe“ von Albert Frey. Und zum Schluss stimmten die Anwesenden zusammen mit dem Chor die Nationalhymne an.