Heimatausschuss des BSV-Horneburg erhält Heimat-Preis NRW - Zweite Preise für die Wolfhelmgesamtschule und für eine Kooperation des Comenius-Gymnasiums mit der Gustav-Adolf-Schule
Das war mal ein etwas anderer Auftakt für die letzte Ratssitzung in diesem Jahr: Bürgermeister André Dora hat gestern in der Stadthalle zum ersten Mal den Heimat-Preis NRW vergeben. Den ersten Preis erhielt der Heimatausschuss des BSV Horneburg 1384. Zweimal gab es einen zweiten Preis: einmal für die Wolfhelmgesamtschule und einmal für eine Kooperation das Comenius-Gymnasiums mit der Gustav-Adolf-Schule.
Der Heimatausschuss des BSV Horneburg 1384 hat im Mai 2025 die vierte Ausgabe seiner Horneburger Blätter herausgebracht. Damit machen die Dorfarchivare historische Quellen, Dokumente und Forschungsergebnisse des Archivs über die Zeit des Nationalsozialismus in Horneburg der Öffentlichkeit zugänglich. So leistet der Heimatausschuss einen wichtigen Beitrag, um die Vergangenheit ins Bewusstsein zu rücken und Denkanstöße für die Gegenwart zu geben. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis ermöglicht dem Heimatausschuss, weiter an der Aufarbeitung der Geschichte des Dorfes zu arbeiten.
Ein Stück gelebte Erinnerungskultur haben Schüler*innen des Comenius-Gymnasiums den Viertklässler*innen der Gustav-Adolf-Schule bei einem Stolpersteinspaziergang vermittelt. Die älteren konnten so den jüngeren Schüler*innen ein Mahnmal näherbringen, das es nicht nur in Datteln gibt, sagte Anne Stiepeldey von der Gustav-Adolf-Schule, die die Aktion initiiert und mit dem Gymnasium organisiert hatte. Dabei war es die Herausforderung, wie sich diese Geschichte erzählen und für Viertklässler fassbar machen lässt. 1.250 Euro gab es als Preisgeld für Comenius-Gymnasium und Gustav-Adolf-Schule.
Einen Anne-Frank-Gedenktag hatten Schüler*innen der Wolfhelmgesamtschule organisiert. Anlass war eine neuere Studie, gemäß der 30 Prozent der Bevölkerung der Ansicht sind, dass sich der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft auch positive Seiten abgewinnen lassen, sagte Schulleiter Dr. Jerome Biehle. Die Schuler*innen sind am Anne-Frank-Tag in die Innenstadt gegangen und haben Stolpersteine geputzt. Dabei haben sie unter anderem erfahren, dass auf den Mahnmalen nicht nur der Name und das Geburtsdatum steht, sondern auch das Lager, in das diese Menschen deportiert wurden. Auch dieser Preis ist mit 1.250 Euro dotiert.
Mit dem Heimat-Preis sollen Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche unterstützt werden, die sich in NRW für den Erhalt von Traditionen, für die Pflege des Brauchtums, für die Erhaltung und Stärkung des regionalen Erbes und der Vielfalt einsetzen.
Bei „Heimat“ geht es um das Verbindende. Der Heimat-Preis soll dazu beitragen, dass unsere Heimat bewahrt und für die Zukunft gestaltet werden kann.
Mit dem „Heimat-Preis“ soll beispielhaftes Engagement von Vereinen, ehrenamtlichen Initiativen oder Privatpersonen für unsere Heimat ausgezeichnet werden. Unternehmen und Gewerbetreibende, aber auch Gremien, Eigenbetriebe und eigene Einrichtungen der Kommune können nicht mit dem „Heimat-Preis“ ausgezeichnet werden.
