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Eröffnung der Ausstellung "Beim Namen nennen" in der Stadtbücherei - Internationale Wochen gegen Rassismus 2025

Ausstellung "Beim Namen nennen" und "Dokumentation einer Flucht" bis 29. März in der Stadtbücherei

Eine Ausstellung mit zwei Teilen ist Anfang der Woche in der Stadtbücherei eröffnet worden: Die Aktion „Beim Namen nennen" gibt auf der Flucht verstorbenen Menschen einen Teil ihrer Würde zurück: Sie nennt sie beim Namen und dokumentiert die Umstände ihres Todes. Im zweiten Teil werden Fotos von Felix Kleymann aus Datteln unter dem Titel "Dokumentation einer Flucht" gezeigt. Die Ausstellung ist im Rahmen der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" bis 29. März 2025 in der Stadtbücherei zu sehen (Öffnungszeiten s. Kasten).

Der Fotograf Felix Kleymann aus Datteln begleitete Menschen auf der Flucht von Erbil im Nordirak durch die Türkei über das Mittelmeer nach Europa. Er traf Kinder, Frauen und Männer in Lagern, in heruntergekommenen Siedlungen, in Zeiten und im Boot nach Griechenland.

Kleymann beschreibt in seiner "Dokumentation einer Flucht" eindringlich eine Realität, die in unserer schnelllebigen und schlagwortgeprägten Zeit der Wahrnehmung entgeht. Wie weitgehend sind wir bereit, das stille Drama der Flucht und des Sterbens an den europäischen Grenzen an uns heranzulassen und die Menschenwürde der Flüchtenden zu schützen? Gilt auch für sie Artikel 1 des Grundgesetztes: Die Würde des Menschen ist unantastbar?

Was geschieht, an den Grenzen Europas, das sich seit Jahren abschottet? Wie sieht Abschottung real aus? Die Realität an bewachten Außengrenzen zeigen beispielhaft einige Bilder der Aktion „Beim Namen nennen" der St.-Reinoldi-Kirche in Dortmund aus dem Jahr 2024. Die Namen von lausenden Menschen, die an den Grenzen Europas starben und, wenn bekannt, die Umstände ihres Todes, wurden auf dünne Papierstreifen geschrieben und in einer Installation gezeigt.

In diesem Jahr ist die Anzahl dieser Toten auf insgesamt über 60.000 angestiegen. Mit ihrem Namen bekommen die Verstorbenen wieder ihre Identität, sie kommen uns nahe. Wir nehmen sie als Menschen mit einem schlimmen Schicksal wahr.

Das Bild zeigt Felix Kleymann bei der Ausstellungseröffnung mit Bürger*innen.

Warum wurde der Rassismus erfunden?

Rassismus ist eine Erfindung von Menschen, um anderen Menschen weniger Rechte zuzugestehen. Wir wissen heute, dass es keine „Rassen" gibt und dass alle Menschen, ob nah verwandt oder aus verschiedenen Regionen der Erde, 99,9 Prozent ihres Erbgutes gemeinsam haben. Und trotzdem ist Rassismus ein Problem geblieben.

Es hat viel damit zu tun, eine deutliche Unterscheidung zwischen einem „Wir" (die geschützt werden müssen) und „den Anderen", (die in irgendeiner Weise als bedrohlich empfunden werden) zu treffen. Zurzeit sind „Flüchtlinge" eine Gruppe von Menschen, die unter den Gesichtspunkten „zu viel, Überforderung, Gefahr" von einem Großteil der Bevölkerung und der Politik wahrgenommen wird. Es wird diskutiert, dass "Wir" uns abschotten und Flüchtlinge abschrecken müssen.

Öffnungszeiten der Stadtbücherei

Montag: Geschlossen
Dienstag: 9:30-13:00, 14:00-18:00
Mittwoch: 9:30-13:00
Donnerstag: 14:00-17:00
Freitag: 14:00-17:00
Samstag: 9:30-13:00
Sonntag: Geschlossen